struwwelpeter verwandelt im HUMORPARK

Theater & Musik in sieben Bildern im Park der Eremitage Waghäusel

 

Der Struwwelpeter ist in fast allen Sprachen übersetzt – auch die Kinder in der Ukraine können ihn lesen. Er gehört mit seinen Geschichten zur Weltliteratur. So sollten Kinder im 19. Jhd. vor den vielen Verbrennungen durch offene Küchenfeuer gewarnt und geschützt werden (Paulinchen). Mit den Haustieren sollten sie sorgsamer umgehen als der böse Friederich mit Vogel, Katz und Hund.

Wir ver-wandeln „Warngeschichten“ in zeitgemäße Szenenbilder, in denen der HUMORPARK-PETER den Ton angibt.

Der böse Friederich, der böse Friederich. Was ist mit dem jetzt los…?
Der Daumenlutscher ei, ei, ei !
Der Suppenkaspar nein, nein, nein. Ich esse meine Suppe…

Freut Euch auf ein lebendiges Spiel mit toller Musik und dem HUMORPARK-PETER.

Im Juni veranstalteten wir in unserem Museum einen Druckworkshop.

Patricia Grall mit den Kindern in der Druckwerkstatt 

An den Händen beiden ließ er sich nicht schneiden. Seine Nägel fast ein Jahr; Kämmen ließ er nicht sein Haar.

struwwelpeter im museum 

Musik, Theater und Film

Die Beliebtheit des Struwwelpeter schlug sich in über 30 musikalischen Werken nieder. Den Anfang machte 1875 Andreas Hußla mit Melodien zu Dr. Heinrich Hoffmann`s Struwwelpeter für die Hausmusik.
Die berühmteste Musikfassung schuf Hoffmanns Urenkel Kurt Hessenberg mit der Struwwelpeter-Kantate, die 1951 uraufgeführt wurde. Zahllose Schulaufführungen erlebte das Singspiel von Cesar Bresgen aus dem Jahr 1953.
Seit 1998 sorgt das Musical Shockheaded Peter der Engländer Julian Crouch und Phelim McDermott weltweit für Furore. Es gehört heute zum Repertoire deutschsprachiger Bühnen.

Seit Hoffmann sein weihnachtliches „Bilderbuch“ zeichnete, hat der Struwwelpeter eine ungeahnte Publicity erreicht – vor allem mit den Struwwelpetriaden.
Vom Kriegsstruwwelpeter über Dr. Schrecklichkeit bis zur Abrechnung erschienen Januar 2020.

Vom Urmanuskript bis zum badischen Struwwlpeder können Sie viele Ausgaben im museum entdecken und kaufen.

zum museumsshop

Die Geschichte des erfolgreichsten deutschsprachigen Bilderbuchs beginnt in der Vorweihnachtszeit 1844. Der Frankfurter Arzt Dr. Heinrich Hoffmann suchte für den dreijährigen Sohn Carl ein Weihnachtsgeschenk.

Ein Buch mit vielen Bildern und wenig Text sollte es sein, doch in den Frankfurter Buchläden fand sich nichts Passendes. Also kaufte Hoffmann ein leeres Heft und machte sich selbst ans Werk. Ganz aus der Luft gegriffen waren die Gestalten und Geschichten nicht, die in kurzer Zeit die Seiten bevölkerten. Manche der Figuren waren am Krankenbett von Kindern entstanden, die Dr. Hoffmann beruhigen musste. Mit schnellen Strichen entwarf er auf einem Notizzettel eine Geschichte, etwa über einen Jungen, der sich weder Haare noch Fingernägel schneiden lassen will: Der Struwwelpeter war geboren. Die erste Übersetzung erschien 1847 mit einer dänischen Ausgabe; eine englische folgte ein Jahr später: Heinrich Hoffmann konnte in seinen um 1890 verfassten Lebenserinnerungen zufrieden feststellen: „Der Schlingel hat sich die Welt erobert, ganz friedlich, ohne Blutvergießen, und die bösen Buben sind weiter auf der Erde herumgekommen als ich.

Warum war und ist der Struwwelpeter so erfolgreich? Hoffmann befreite das Kinderbuch vom biedermeierlichen Korsett langweiliger Moralpredigten. Wo sonst dürre Ermahnungen ans Kind gebracht wurden, waren seine Geschichten mit ihren drastischen Übertreibungen unterhaltsam und komisch. Zugleich erfüllten sie den zeitgenössischen Anspruch, lehrreich zu sein. Anschaulich und knapp erzählen vor allem die dramatischen Bilder ein spannendes Geschehen. Zu Recht gilt der Struwwelpeter auch als Vorläufer der Comic Strips.

(Aus dem Nachwort von Beate Zekorn-von Bebenburg – Der Struwwelpeter Originalausgabe aus dem Struwwelpeter-Museum Frankfurt am Main)